Wir freuen uns über den 2. Preis Vernetzung – Die FreiraumelementeObstbaumwiese und Siepen als grüne Bänder, die in Nordsüd-Richtung verlaufen nehmen vorhandenen Freiraumelemente auf und gliedern das neue Gebiet. Die vorhandene Obstbaumwiese wird als Element des Freiraums aufgegriffen, ergänzt und nach Süden fortgesetzt. Der verschüttete Siepen wird zum wechselfeuchten Bereich wiederbelebt und in Verbindung mit der Böschungskante, begleitenden Wegen und angrenzenden Wiesenflächen für die Bewohner des Quartiers nutzbar und erlebbar gemacht. Der Siepen nimmt auch überschussiges Regenwasser aus den Quartieren, das nicht in den Mulden versickern konnte, auf. Das „Wilde Plateu“ im Norden erinnert an die vorhandene Feldgehölzinsel und wird als Spielplatz und Treffpunkt im Quartier gestaltet.
Die aus dem neuen Quartier nach Süden gerichteten grünen Bänder münden in einen großzügigen Landschaftsraum aus drei Freiraumbändern: eine offene, vielfältig nutzbare Wiesenfläche, eine Ackerfläche mit eingeschobenen Feldgehölzinseln und Aussichtspunkten sowie eine Kleinteilig parzellierte Gartenlandschaft mit Pferdekoppeln Nutzgärten und sonstigen privaten Grünflächen. Die Bänder begleitende Rundwege machen jedes Freiraumband für sich erlebbar.
Das Neubaugebiet gliedert sich in Vier Quartiere: die Solarsiedlung, zwei Quartiere mit Wohnhöfen und die Senioren Wohnanlage am Siepen. Jedes Quartier bildet eine räumliche Mitte, einen öffentlichen Platz aus, an dem eine Gemeinschaftseinrichtung liegt, die Nachbarschaftsbildung stützt. Ein in Ost-West-Richtung verlaufendes Band nimmt diese quartiersinternen Plätze auf und rhythmisiert so den Wegeverlauf. Im Zentrum der Siedlung liegt auch der Kindergarten. Die Solarsiedlung ist als kompaktes Quartier mit 39 Wohneinheiten konsequent nach Süden ausgerichtet und abschnittsweise um fünf Grad verschwenkt. Das A/V-Verhältnis beträgt in der Solarsiedlung 0,51 – 0,59. Die Kollektorflächen liegen auf dem südorientierten Dach der jeweils vorspringenden Gebäudeteile und auf den neben Gebäuden. Die sehr sparsame Erschließung wird durch großzügige Gemeinschaftsfläche als Treffpunkt kompensiert. Die zwei Quartiere der Wohnhöfe an der zentralen Achse mit 112 Wohneinheiten in Einzel- und Doppelhäusern gliedert sich in Wohnhöfe zu je vier bis zehn Wohneinheiten. Als nördlicher Abschluß sind Einzelhäuser in die Böschung zur Erlenbachstraße gestellt. Entlang des Apolloweges wird der geschwungene Straßenraum fortgesetzt durch eine Einzelhausbebauung und Alleebäume als begleitendes Element. Gärten und Westterrassen sind durch Gartenmauern vor Verkehrslärm geschützt. 40 Altenwohnungen in acht Gebäuden wurden - aufgrund der zu erwartenden Nachfrage, auch aus den umgebenden Wohngebieten mit hohem Altersdurchschnitt - mit starkem Landschaftsbezug zum Siepen orientiert. Das Bebauungskonzept sieht insgesamt circa 225 Wohneinheiten vor, davon 18 südlich des Apolloweges. Als prägender Haustyp wird ein breiter Baukörper mit geringer Tiefe vorgeschlagen. Alle Wohnräume öffnen sich so großzügig nach Süden, Erschließung und Funktionsräume liegen nach Norden.
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